1.Tag
Nach zwei Tagen der Entspannung und
Vorbereitung in Motueka, holte mich um 8:45am der Shuttle nach
Marahau ab, von wo aus ich den Abel Tasman Coast Walk starten wollte.
Anfangs noch bewölkt, klärte sich der Himmel bald auf und ich folgte
dem leichten Wanderweg bei strahlendem Sonnenschein neben gelben
Stränden und glasklarem Wasser bis zur ersten Hütte.
Nach dem
Abendessen saßen wir noch in einer kleinen Gruppe zusammen und unterhielten
uns, bevor dann alle früh schlafen gingen.
2.Tag
Der Coast Walk beinhaltet zwei
Wegstellen, die von Ebbe und Flut abhängig sind und nach denen ich
meinen zweiten Wandertag richten musste. Die Stellen sind nur bei
Ebbe überquerbar, die zu dieser Zeit am frühen Morgen und späten
Nachmittag ihren Höhepunkt hatte. Das bedeutete, dass ich etwas
länger im Bett blieb, langsam alles zusammenpackte und gemütlich
das kurze Stück zu besagter Stelle ging.
Dort verbrachte ich die
Mittagsstunden mit einer Holländerin, die ich am Vorabend in der
Hütte kennen gelernt hatte und sprang sogar nochmal spontan ins
Meer.
Am Nachmittag konnten wir dann endlich weiter gehen und kamen
nach weiteren zwei Stunden an der Hütte an, wo wir die Nacht zu
dritt verbringen sollten.
3.Tag
Bis auf etwas Aufregung und Geschrei
wegen einer Maus, die sich in einen der Schlafsäcke gestohlen hatte,
hatten alle eine gute Nacht und wir machten uns am nächsten Morgen
zu dritt auf den Weg. In Totaranui trennte ich mich schließlich von
den beiden, um auf dem Inland Track zurück nach Marahau zu gelangen.
War der Coast Walk sehr leicht und flach gewesen, hatte ich nun einen
anstrengenden Aufstieg in die Hügel und durch die Wälder vor mir
und kam schließlich erschöpft in der kleinen Hütte an. Der Track
schien ziemlich unbekannt zu sein und so wurde ich am Tag nur von ein
paar fantails begleitet, die neugierig um mich
herum schwirrten.
Auch in der Hütte war ich die einzige und musste
mich alleine ums Entfachen des Feuers und genügend Feuerholz
kümmern. Ein guter Zeitvertreib sind auch die Hüttenbücher, deren
Einträge wirklich unterhaltsam sein können.
4.Tag
Für diesen Tag war Regen angesagt und
so machte ich meinen Rucksack so gut es ging wasserdicht, bevor ich
die Hütte verließ.
Nachdem ich die erste Stunde noch trocken blieb,
fing es bald an in Strömen zu regnen und der Pfad verwandelte sich
in einen kleinen Sturzbach, den ich in knöcheltiefem Wasser und
knietiefem Schlamm durchwaten musste.
An einem kleinen Unterstand machte ich
eine kurze Rast, um etwas zu essen und überflüssigerweise meine
Kleidung auszuwringen.
So langsam hatte ich aber die Nase
voll und legte das letzte Stück bis zur Hütte im Laufschritt
zurück, wo ich endlich aus meinen nassen Klamotten raus konnte. Am
Anfang hatte ich noch etwas mit dem nassen Holz zu kämpfen aber
schließlich brannte das Feuer und meine Sachen dampften auf der
Wäscheleine. Auch in dieser Hütte war schon länger keiner mehr
gewesen und ich fühlte mich etwas wie eine Überlebende nach dem
Sturm.
5.Tag
Der letzte Tag meiner Wanderung begann
mit einem vielleicht nicht gerade blauen aber immerhin regenfreien
Himmel und der Weg führte nun nur noch bergab, bis er wieder auf den
Coast Track stieß, von wo es nur noch ein kurzes Stück zurück nach
Marahau war.
Da ich keine Lust hatte drei Stunden auf den Shuttle zu
warten, trampte ich zurück nach Motueka und genoss eine heiße
Dusche sowie ein leckeres Abendbrot.
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