Samstag, 18. Mai 2013

Olgas Blog: Track im Abel Tasman National Park

1.Tag

Nach zwei Tagen der Entspannung und Vorbereitung in Motueka, holte mich um 8:45am der Shuttle nach Marahau ab, von wo aus ich den Abel Tasman Coast Walk starten wollte. Anfangs noch bewölkt, klärte sich der Himmel bald auf und ich folgte dem leichten Wanderweg bei strahlendem Sonnenschein neben gelben Stränden und glasklarem Wasser bis zur ersten Hütte. 



Nach dem Abendessen saßen wir noch in einer kleinen Gruppe zusammen und unterhielten uns, bevor dann alle früh schlafen gingen.


2.Tag

Der Coast Walk beinhaltet zwei Wegstellen, die von Ebbe und Flut abhängig sind und nach denen ich meinen zweiten Wandertag richten musste. Die Stellen sind nur bei Ebbe überquerbar, die zu dieser Zeit am frühen Morgen und späten Nachmittag ihren Höhepunkt hatte. Das bedeutete, dass ich etwas länger im Bett blieb, langsam alles zusammenpackte und gemütlich das kurze Stück zu besagter Stelle ging. 


Dort verbrachte ich die Mittagsstunden mit einer Holländerin, die ich am Vorabend in der Hütte kennen gelernt hatte und sprang sogar nochmal spontan ins Meer. 
Am Nachmittag konnten wir dann endlich weiter gehen und kamen nach weiteren zwei Stunden an der Hütte an, wo wir die Nacht zu dritt verbringen sollten.


3.Tag

Bis auf etwas Aufregung und Geschrei wegen einer Maus, die sich in einen der Schlafsäcke gestohlen hatte, hatten alle eine gute Nacht und wir machten uns am nächsten Morgen zu dritt auf den Weg. In Totaranui trennte ich mich schließlich von den beiden, um auf dem Inland Track zurück nach Marahau zu gelangen. War der Coast Walk sehr leicht und flach gewesen, hatte ich nun einen anstrengenden Aufstieg in die Hügel und durch die Wälder vor mir und kam schließlich erschöpft in der kleinen Hütte an. Der Track schien ziemlich unbekannt zu sein und so wurde ich am Tag nur von ein paar fantails begleitet, die neugierig um mich herum schwirrten. 


Auch in der Hütte war ich die einzige und musste mich alleine ums Entfachen des Feuers und genügend Feuerholz kümmern. Ein guter Zeitvertreib sind auch die Hüttenbücher, deren Einträge wirklich unterhaltsam sein können.


4.Tag

Für diesen Tag war Regen angesagt und so machte ich meinen Rucksack so gut es ging wasserdicht, bevor ich die Hütte verließ. 


Nachdem ich die erste Stunde noch trocken blieb, fing es bald an in Strömen zu regnen und der Pfad verwandelte sich in einen kleinen Sturzbach, den ich in knöcheltiefem Wasser und knietiefem Schlamm durchwaten musste.


An einem kleinen Unterstand machte ich eine kurze Rast, um etwas zu essen und überflüssigerweise meine Kleidung auszuwringen.
So langsam hatte ich aber die Nase voll und legte das letzte Stück bis zur Hütte im Laufschritt zurück, wo ich endlich aus meinen nassen Klamotten raus konnte. Am Anfang hatte ich noch etwas mit dem nassen Holz zu kämpfen aber schließlich brannte das Feuer und meine Sachen dampften auf der Wäscheleine. Auch in dieser Hütte war schon länger keiner mehr gewesen und ich fühlte mich etwas wie eine Überlebende nach dem Sturm.


 
5.Tag

Der letzte Tag meiner Wanderung begann mit einem vielleicht nicht gerade blauen aber immerhin regenfreien Himmel und der Weg führte nun nur noch bergab, bis er wieder auf den Coast Track stieß, von wo es nur noch ein kurzes Stück zurück nach Marahau war.



Da ich keine Lust hatte drei Stunden auf den Shuttle zu warten, trampte ich zurück nach Motueka und genoss eine heiße Dusche sowie ein leckeres Abendbrot.

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