Montag, 24. August 2015

Olgas Blog: Pucón

Von Montag bis Mittwoch standen nun einige organisatorische Dinge an. Wir trafen uns an der Uni mit unserer chilenischen Koordinatorin und den anderen Austauschstudenten und fuhren zur Polizei und zum Bürgerservice, um uns in Valdivia anzumelden und einen Ausweis zu beantragen. Das lief natürlich alles mehr oder weniger chaotisch und umständlich ab, aber wir lernten ein paar nette Leute kennen und gingen abends zusammen essen oder tranken ein Bier in la Ultima Frontera.  Nachdem wir uns Mittwoch noch offiziell an der Uni eingeschrieben hatten und die Sonne im botanischen Garten der Uni genossen hatten, begann die Planung für das lange Wochenende.
Da unser Programm erst am folgenden Montag weitergehen sollte, hatten wir einige freie Tage. Perfekt also für einen Kurztrip in die Umgebung.
David und ich beschlossen mit Merlin und 3 deutschen Mädels nach Pucón zu fahren. Dieses Tourinest liegt 3 Busstunden nordöstlich von Valdivia an einem See, umgeben von Bergen und in unmittelbarer Nähe von 3 aktiven Vulkanen.  Die Mädels hatten für die erste Nacht einen Couchsurfer gefunden und wir anderen checkten in dem super freundlichen Chili Kiwi Lakefront Hostel ein. Nach einem schönen Sonnenuntergang am See trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen, das wie immer in Chile viel Fleisch und wenig Gemüse beinhaltete (für mich gab es immerhin Fisch als Alternative).


Baumhausappartment im Chili Kiwi Hostel
Sonnenuntergang am Lago Villarrica
Am Freitag hieß es für Merlin, David und mich früh aufstehen, denn wir fuhren mit dem lokalen Bus um 8:30 in den unaussprechlichen Huerquehue Nationalpark. Dort machten wir eine lange Wanderung zu den Tres Lagos (drei Seen). Es ging recht steil bergauf und wir kamen in den Schnee. Trotz einiger verwirrender Wegweiser direkt ins Nichts fanden wir auch den kleinen Rundweg um die Seen und schlitterten dann wieder bergab zurück zur Rangerstation. Gerade rechtzeitig erreichten wir den Parkausgang, denn einige Minuten später fing es kräftig an zu regnen. Trotzdem hieß es nun noch 1,5 Stunden auf den Bus zurück nach Pucón warten. Zurück im Hostel trafen wir auf einige andere Austauschstudenten aus Valdivia, die sich im gleichen Hostel eingecheckt hatten und auch Katinka, Elina und Mariella waren von ihrem Couchsurfer ins Hostel umgezogen. Nach einer großen Portion Spaghetti hieß es tanzen und feiern im Mamas&Tapas.




Araucariabaum, einheimische Vegetation

Ascheschichten der Böden
Am Samstag waren alle dann etwas erschöpft von der vergangenen Nacht, ein perfekter Tag also um sich in einer der heißen Quellen nahe Pucón einzuweichen. Wir fuhren in einer großen Gruppe zu Los Pozones und genossen die Wärme der Quellen mit gelegentlicher Abkühlung im eisigen Fluss direkt daneben. Am Abend gab es dann noch ein  großes Wraps Essen. 

für den Notfall oder auch mal um ein Bild aufzuhängen?
eines von 6 heißen Bädern
die Abkühlung
Am Sonntag teilten wir uns in zwei Gruppen, die eine ging auf einen Ausritt und die andere, darunter auch David und ich, machten uns auf zum Vulkan Villarrica. Ein Taxi brachte uns ein Stück und nach einem kurzen Fußmarsch standen wir dann auch schon am Fuß dieses schneebedeckten Riesen. Der Vulkan war vor 2 Monaten erst ausgebrochen und man konnte eine kleine Rauchwolke am Schlot sehen. Zurück wurden wir von einem netten Chilenen auf der Ladefläche seines Pick-up mitgenommen. Wir hatten Glück und so erwischten wir gerade noch so die letzten Tickets für den Bus zurück nach Valdivia am Sonntagabend. Ein erfolgreiches Wochenende ging vorüber!

Vulkan Villarrica
Mathias, Merlin, Victor und David
Gustav der Schneemann

Sonntag, 16. August 2015

Olgas Blog: Hables español?


Nach Gretas Südafrika Abenteuer steht nun auch für mich eine neue Herausforderung im Ausland bevor. Es geht für ein Jahr zum studieren nach Chile!
Nach drei Semestern halbherzigem Spanischkurs, einer etwas chaotischen Bewerbung und einem knapp gebuchten Flugticket stand ich also mit David, meinem Freund, am Frankfurter Flughafen. Nach zwei  Flügen, mit für meinen Magen etwas zu heftigen Turbulenzen, und einer langen Busfahrt kamen wir schließlich am 8. August in der kleinen Stadt Valdivia, knapp 900km südlich von Santiago de Chile an.
Mit dem Taxi ging es vom Busbahnhof zum Haus unseres Couchsurfers bei dem wir die ersten Nächte verbringen sollten. Als wir um 11Uhr morgens klingelten wurde uns verschlafen von Marcos Mutter aufgemacht, alle anderen schliefen anscheinend noch.  Wir hatten auf der Busfahrt gut geschlafen und so ging es trotz Regen, der in Valdivia eh an der Tagesordnung ist, nach draußen und Marco gab uns eine kleine Tour durch die Stadt und zur Uni.
Ein wenig geschockt waren wir schon von den heruntergekommenen Häusern und dem schäbigen Aussehen der Stadt, aber am Fluss erwartete uns bereits eine Aufheiterung, Seelöwen haben sich hier dauerhaft niedergelassen und profitieren von dem täglichen Fischmarkt. In den nächsten Tagen versuchten wir eine Wohnung zu finden und sahen uns weiter in der Stadt um. Da es mit einer WG leider noch nicht so klappen wollte, zogen wir nach 3 Nächten bei Marco und seiner Familie erstmal zu zweit in eine so genannte Cabana. Das sind vollständig eingerichtete kleine Gartenhäuser im Hinterhof von Leuten die diese vermieten. Hier fühlten wir uns direkt wohl, da wir selbstständig kochen konnten und vor allem ordentlich heizen konnten.
Geheizt wird hier grundsätzlich mit Holz und bei unserem Gastgeber hatten wir ganz ordentlich gefroren. Zwar hieß das erstmal, dass wir unsere spärlichen Spanischkenntnisse nicht werden verbessern können aber in den folgenden Tagen schien die Sonne, wir fuhren mal ans Meer und lernten unsere Nachbarn in den angrenzenden Cabanas kennen.
So ging die erste Woche in Valdivia also rum und wir freuen uns darauf das der Beginn der Uni näher rückt damit wir endlich Kontakt zu chilenischen Studenten bekommen und über diese dann auch hoffentlich von unserer Cabana in eine WG ziehen können. Wegen Streiks im ganzen Land hat sich der Beginn der Uni nämlich kurzfristig um einen Monat verzögert und so sind wir einige Wochen zu früh hier angekommen.

immer von einer Gruppe Schaulustiger beobachtet
 
Merlin, ein Finne aus der Nachbarscabana und David mit einem 1/2 Meter Sandwich
Sonntagsmarkt