Donnerstag, 1. Oktober 2015

Gretas Blog: Der Polo und Wir...

19/08/2015 : Nächster Halt: Lyon

Um 6:30Uhr begannen Luzie und ich unseren Roadtrip. Unser Ziel: Pontevedra (Galizien/Spanien) meine neue Heimat für ein Jahr!
Nur das Nötigste


Nach 7-8 Std. erreichten wir das Elternhaus von Myriam, meiner Exmitbewohnerin aus Hildesheim. Sie zeigte uns ihre Künstlergemeinschaft und natürlich wurde viel geplaudert,gegessen und getrunken.
Am nächsten Tag war Sigthseeing an der Tagesordnung.
Auf dem Fourvière-Hügel steht die römisch-katholische Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière, absolut sehenswert! Wir waren begeistert von der Atmosphäre, der unglaublichen Kunst und der Lage!



Danach verbrachten wir noch einen netten Abend mit Myriam und ihren Freunden, bevor es am nächsten Tag weiterging.

Obacht!

Über Bordeaux fuhren wir nach Biarrtitz und sprangen erst einmal ins Meer!
Wir beschloßen noch eine Nacht in Frankreich zu bleiben und zelteten in einem Surferbackpacker.

22/08/15 DER POLO und wir...

Kaum waren wir über die Grenze, rollten wir mit den letzten Tropfen Benzin in die erste Tankstelle und freuten uns keine teuren französisischen Tankpreise mehr zu zahlen. San Sebastian und Bilbao hatten wir beide aufgrund eines Schulausflugs schon besichtigt und wollten ihnen noch eine zweite Chance geben. In San Sebastian war erstmal SIESTA und so gut wie alles geschlossen. Zeit für ein Kaffee und bisschen Internet. Danach schlenderten wir durch die Straßen und schauten nach Hostel/ Hotels - aber alles war viel zu teuer!




So beschloßen wir weiter nach Bilbao zu fahren um in einem Backpackers zu schlafen. Wir gingen zurück zu der Tiefgarage und zu meinem geliebten Polo.

Dieses Zeichen war uns neu....


!Wegfahrsperre!
Das bedeutet, dass mein Polo meine Schlüssel nicht erkennt und den Motor automatisch abwürgt!

Leicht verzweifelt und etwas panisch riefen wir alle möglichen Spezialisten aus unserem Freundeskreis an. Doch wir konnten einfach nur warten!
Nach ca. 10 Minuten versuchten wir es erneut und er sprang ohne Probleme an.
Wir total erleichtert und nur am Rumalbern auf dem Weg nach Bilbao (über die Landstraße).
Wunderschöne Strecke durch die kleinen Bergdörfer. Eines gefiel uns besonders so beschloßen wir es zu riskieren und zu halten. Alles super kein Problem, der Polo machte gar keine Schwierigkeiten.


Das war bestimmt nur eine einmalige Sache mit dieser komischen Wegfahrsperre.
Leider nicht, wir hielten in einem Dorf, das uns eigentlich nur wegen der Kirche interessierte und der Polo beschloß eine Pause zu machen. Diesmal auch etwas länger, nach 20 Minuten machten wir uns auf die Suche nach ein paar Tapas, Wein und Zigaretten. Es gab genau eine Bar. Das Durchschnittalter der Passanten um die 60- 70 Jahre und eindeutig nicht "The Place To Be".


Polo im Hintergrund
Drei Stunden später entschied sich der Polo dann auch wieder weiter zu fahren. Die Hostelsuche entpuppte sich schwieriger als erwartet, aufgrund eines Festivals in Bilbao. Dann eben Campingplatz nähe Bilbao. Wir fuhren zum Erstbesten und ich machte rutine mäßig den Motor aus. Falsche Entscheidung... Wegfahrsperre! Wir lachten nur noch und ich wollte schnell fragen, ob wir das Auto stehen lassen können und unser Zelt drinnen aufbauen können. Kaum steigen wir aus dem Wagen, absoluter Platzregen! Die 20 Meter zur Rezeption waren eine echte Herausforderung. Zelten fiel somit in Wasser. Der Mitarbeiter des Campingplatzes musste sich unsere komplette Geschichte  anhören, lachte nur und erlaubte uns vor dem Eingang im Auto zu schlafen! Luzie hatte in der Zwischenzeit den ADAC angerufen und einen Abschlepptermin ausgemacht. Es regnete so stark, dass es druch mein Dach reintropfte! Luxusloft Polo.
Wir konnten nur noch lachen.



Doch am nächsten Morgen startete der Polo einwandfrei und wir fuhren direkt nach Santiago de Compostela, da dort auch eine VW-Werkstatt ist und es nur noch eine Stunde von Pontevedra entfernt ist. Die Stadt ist ein katholischer Wallfahrtsort, das Ziel des Jakobswegs und die Hauptstadt Galiziens.

Wir trafen uns mit meinem Erasmus - Buddy, der unter der Woche in Santiago lebt und er zeigte uns die Stadt und leckere Tapas.






Zwei Tage später und etliche Telefonate nach Deutschland, war die Entscheidung gefallen. Wir riskierten es weiterzufahren! Die Ersatzteile mussten aus Deutschland bestellt werden, alles würde ca. 2-3Wochen dauern und eine Menge an Geld kosten.
Luzie war als Kind mit ihren Eltern in Galizien gewesen und wir hatten ein Liste an Kontakten, die wir besuchen wollten. Man muss dazu sagen, dass wir beide nicht wirklich Spanisch sprechen, geschweige denn Galego. Diese Sprache gehört zu den nichtkastilischen Natnalitätensprachen Spaniens und ist eine Amtsprache. Die Portugiesen können Galego besser verstehen als die Spanier!
So fuhren wir zuerst nach Muros und schlenderten durch das Dorf.
O Pindo war unser eigentliches Ziel, ein kleines Dorf mit einem wunderschönen Strand und einem Hotel.

Markt in Muros



Wir kamen an und suchten das Restaurant von Luzies Bekannten, mit Händen und Füßen versuchten wir zu beschreiben wer wir waren. Das hatte zufolge das wir zwei Stunden mit Essen und Trinken beschäftigt waren.
Wahnsinnig gastfreundliche und hilfsbereite Menschen!
Es war ein wunderbarer Nachmittag und wir waren froh dort gewesen zu sein.
Sie machten uns ein Zimmer im Hotel klar und falls wir irgendwelche Schwierigkeiten auf der Reise haben, sollen wir anrufen.






Abends wusste bereits das gesamte Dorf, dass wir dort waren und so lernten wir ein paar Jungs von dort kennen. Wer hätte das gedacht, wir feierten mit fast 20 Leuten bis sechs Uhr morgens!
Leicht übermüdet fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Cabo Fisterra. Davor machten wir noch einen kurzen Stopp, doch leider wurden wir pitschnass!




Für viele Pilger gilt das Kap als das eigentliche Ende des Jakobswegs (Camino a Fosterre). Übersetzt bedeutet Finisterre/Fisterra "Ende der Welt". Leider war das Wetter auch eher weltuntergangsmäßig und wir wollten nur noch in ein warmes und trockenes Hostelzimmer. Wir fanden eins in Finisterre und die Laune wurde auch besser.


Am nächsten Tag kamen wir in Pontevedra an.