Donnerstag, 1. November 2012

Agra - Glück im Unglück

Nach einer überraschend angenehmen Zugfahrt, natürlich aber mit 2 Stunden Verspätung, kamen wir um 23:00 Uhr in Agra an. Von dort brachte uns eine Rikscha zum 'Friends Paying Guest House', in dem wir super freundlich und mit unserem ersten, apfelsaftähnlichem, indischen Bier empfangen wurden.
Da wir das Taj Mahal unbedingt bei Sonnenaufgang sehen wollten, klingelte nach drei Stunden Schlaf bereits wieder der Wecker und wir machten uns um kurz nach fünf, in der Dämmerung auf den Weg.
Als letztendlich um 06:30 die Tore geöffnet wurden, lag das Taj in dichtem Dunst, der aber fabelhaft zur grünen Anlage und den herumflatternden Papageien passte.


Entgegen Gretas Horrorvorstellungen und Erinnerungen an den Stress und die Menschenmengen bei ihrem letzten Besuch, schlenderten wir völlig unbehelligt durch das schöne Gemäuer und genossen den Anblick der rot aufgehende Sonne.



Nach einem kurzen Mittagsschlaf und Frühstück auf der Terrasse, fuhren wir zum Bahnhof und versuchten unser Glück bei der Ticketbuchung des Zuges nach Varanasi. Zu unserem Glück und mit freundlicher Hilfe einiger Inder, bekamen wir tatsächlich noch einen Platz im heute Abend abfahrenden Nachtzug.
Nach diesem ersten Erfolg wollten wir nun auch endlich unser Päckchen losschicken, wozu wir in Delhi nicht mehr genug Zeit hatten.
Auf Rat unseres Rikschafahrers, ließen wir das Paket (wie in Indien üblich) bei einem Shop in Leinen einnähen, wofür wir 700 Rupien hinblättern mussten, was uns schon reichlich viel erschien. Der eigentliche Schock kam aber erst bei der Ankunft am Post Office, wo sich herausstellte, dass es dort doch einen Packservice gibt der lediglich 50-175 Rupien kostet. Als wir dann auch noch erfuhren, dass unser Paket so nicht zulässig sei und wieder aufgeschnitten werden müsse, bekam Greta einen richtigen Wutausbruch und auch ich musste ganzschön schlucken.
Wo fing die Abzocke jetzt an? Schon bei unserem Guest House, das uns den Fahrer schließlich besorgt hatte, oder bei diesem, der durch den Deal mit dem Shop eine satte Komission einstrich? Der Gedanke so belogen worden zu sein verschlug uns echt die Sprache und Greta rief voller Wut bei unserer Unterkunft an.
Nachdem wir das neuverpackte Paket schließlich absendefertig gemacht hatten, wartete der Rikschafahrer schon und auch der bekam nochmal einiges von uns zu hören. Dieser blieb höflich und erklärte uns er hätte das nicht gewusst und mit der ganzen Sache nichts zu tun. Da er das auch nicht auf sich sitzen lassen konnte, fuhren wir  zurück zum Shop. Er verschwand allein nach drinnen und kam fast sofort danach mit unserem Geld wieder heraus.
Wir waren heilfroh und entschuldigten uns bei ihm und dem Guest House für die falschen Anschuldigungen. Auf diese Aufregung brauchten wir erstmal eine Stärkung und verbrachten dann den Nachmittag mit der Besichtigung des Agra Forts und der Mogul Stadt.
Dank Gretas Beharren und dem netten Rikschafahrer war die ganze Sache nochmal glimpflich ausgegangen.

Auf nach Varanasi!

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