Donnerstag, 13. Juni 2013

Olgas Blog: Das Northland

Am nächsten Morgen meldete ich mich für einen Tauchgang zu der 'Poor Knights Island' an, bekam aber noch keine Bestätigung, denn bis jetzt war ich die einzige für diesen Trip. So konnte ich also nur abwarten und hoffen. Den Tag verbrachte ich in den schönen Parks um die Stadt, in dichtem neuseeländischen Busch, bei großen Kauribäumen und an kleinen Flussläufen. 

Whangarei Falls
500 Jahre alter Kauribaum
Ich lief sogar die vielen Kilometer zu den 'Abbey Caves' und erkundete einige Zeit die kleinen Höhlen und schönen Steine. 



Nach so viel Gelaufe kam ich müde wieder im Stadtzentrum an und wurde netterweise von einer Mitarbeiterin des I-Site die sechs Kilometer zu meinem Hostel gefahren. Dort warteten gute Neuigkeiten, der Tauchtrip konnte stattfinden und meine Freude war groß.


09.06 Sonntag

Um 7:30 wurde ich vom Boss höchst persönlich abgeholt und bis nach Tutukaka gefahren, wo ich ausgerüstet wurde und mit noch 4 weiteren, allerdings schon erfahrenen Tauchern und der Crew das Boot bestieg. Der Tag war regnerisch und rau und so hatten wir eine Seekranke an Bord und auch mir wurde ziemlich übel, während ich mich in meinen Neopren zwängte. 
Anders als in Kambodscha hatte ich diesmal einen Ganzkörper Anzug mit Jacke, Kapuze und Schuhen und war heilfroh als ich vom schaukelnden Boot endlich ins Wasser springen konnte. Dann tauchten wir ab und ich versank ist einem Wald aus schwingenden Wasserpflanzen. Mit dem Auftrieb verhält es sich in kälteren Gewässern, mehr Gewichten und einem dickeren Anzug ganz anders, als ich es in Kambodscha erfahren hatte und so brauchte ich ein bisschen um mich richtig zu kalibrieren. Danach konnte ich aber ganz in die faszinierende Unterwassserwelt eintauchen, die aus neonfarbenden Schwämmen, bunten Anemonen und riesigen Fischschwärmen bestand. Unser erster Tauchgang fand am Northern Arc statt und die steil abfallende Felswand des Bogens bot eine spektakuläre Kulisse. 
Da das Unterwasserleben hier weniger zerbrechlich ist, als die fragilen Korallen in Südostasien konnte ich alles mit den Händen befühlen und sogar den Skorpionfischen unterm Kinn kraulen. Da ich die einzige unerfahrene Taucherin auf dem Trip war, hatte ich gleich zwei Tauchmaster die mich auf alles zu Entdeckende aufmerksam machen konnten und mir viele faszinierende Kleinigkeiten zeigten. Durchgefroren aber begeistert stiegen wir nach 60 Minuten Tauchgang an die Oberfläche auf.
Nach vielen Tassen heißen Tees und einem Mittagessen waren wir an unserem zweiten Tauchplatz dem Rico Rico Sea Cave, der größten Meereshöhle der Welt, angekommen. 


Die Sonne kam ein wenig raus und so waren die Bedingungen perfekt um wieder abzutauchen. Durch die einfallenden Sonnenstrahlen war der Tauchgang ganz magisch und wir glitten an wunderschönen Felsformationen vorbei. Meine Guides zeigten mir wieder so einiges Meeresgetier, darunter auch zahlreiche Moränen und quietschbunte Seeschnecken. So verging diese Stunde auch wieder wie im Flug und obwohl ich gar nicht mehr aufhören konnte zu zittern, fuhr ich mit breitem Grinsen im Gesicht zurück zum Festland.


Da ich leider keine Unterwasserkamera habe, aber trotzdem so gerne Bilder zeigen wollte, bin ich auf die Website von meinem Divecenter gegangn und habe einige Bilder von dem was ich gesehen habe geklaut.

besagter Skorpionfisch




eine Art der bunten Seeschnecken
Am selben Abend noch ging es mit dem Bus weiter nach Paihia, an der Bay of Islands.


10.06. Montag

Der Ort ist umgeben von schönen Stränden und zahlreichen Buchten. 


Mit einer kleinen Fähre kann man nach Russell rüber fahren, was ich tat und dort meinen Tag verbrachte. Nachdem ich meine letzten Postkarten dieser Reise geschrieben hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Ein französischen Pärchen aus meinem Hostel wollte am folgenden Tag weiter die Küste hinauf fahren und bei ihnen wollte ich einen Teil des Weges mitfahren. Am Abend schauten wir gemeinsam City Of God, einen ziemlich blutigen Film der in Rio de Janeiro spielte.


11.06. Dienstag

Als ich an diesem Morgen von der Post zurückkam war das französische Paar nicht aufzufinden und ich dachte sie hätten mich sitzen gelassen. Etwas missgelaunt machte ich mich also ans Trampen, wurde aber wieder von so netten Leuten mitgenommen, dass ich am Nachmittag gut gelaunt in Kaitaia ankam. Dort traf ich am Abend auch wieder auf die Franzosen und es stellte sich heraus, dass alles ein Missverständnis gewesen war.


12.06. Mittwoch

Um 9:00 hielt der Bus vor dem Hostel und ich brach auf zu einer Tagestour zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt Neuseelands. Wie schon bei Greta fuhr uns unser lustiger Maori Guide zuerst zum „Ancient Kauri Kingdom“, wo schöne Schnitzereien aus den riesigen Stücken alter Kauribäume gearbeitet werden. 

aus dem Sumpf geborgene Kauristücke
Danach ging es mit einem kleinen Stopp am Strand, einer riesigen Kugel Eiscreme und dem Mittagessen zum Leuchtturm. 



Dort stand ich also an dem Punkt an dem sich die Tasman See und der Pazifik treffen und die Geister der verstorbenen Maoris ihre Reise zurück in ihr Heimatland antreten. 




Zurück ging es dann über den 90 Mile Beach, aber davor probierte natürlich auch ich das lustige Sandboarden aus.


Am Abend hatte ich mal wieder Gelegenheit, meine Poolspielfähigkeiten zu verbessern.


13.06. Donnerstag

Zusammen mit Leonardo, den ich auf meiner gestrigen Tour kennengelernt hatte und der praktischerweise ein Auto besaß, fuhr ich die Ostküste runter, zurück nach Auckland und konnte so auch noch den riesigen Kauribaum Tane Mahuta bestaunen. In Auckland abgesetzt und ins Hostel eingecheckt zog ich gleich los auf die alternative K'Road, um Pia wieder zu sehen und ihren Freund Johannes kennen zu lernen. Wir gingen zusammen Essen und verbrachten den Abend in Johannes Stammkneipe dem Winezeller.

Am Freitag war es dann endlich so weit und ich traf Greta wieder.
Wie schön, das wir diesen Blogeintrag noch einmal zusammen schreiben werden!

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