Dienstag, 19. August 2014

90.Post! Gretas Blog: Südafrika-Stellenbosch

August 2014
Über ein Jahr ist es jetzt her, dass wir das letzte Mal einen Eintrag gepostet haben. In der Zwischenzeit ist viel passiert,Olga ist nach Freiburg gezogen und ich wohne nun in Hildesheim (nähe Hannover). Wir studieren jetzt beide seit Oktober 2013. Doch nun ist es wieder soweit, ich bin für einen Monat in Südafrika.
Luzie, eine gute Schulfreundin, studiert seit Juli in Stellenbosch bis Mitte Dezember und lud mich ein sie besuchen zu kommen.
Eine absolute Studentenstadt und dazu noch die Weinhauptstadt Südafrikas.

Mo.18.August 2014

Um drei Uhr kam ich nach einer 17stündigen Reise in Kapstadt an. Luzie hatte einen Shuttle organisiert und empfing mich mit einem weißen Auto mit pinker Aufschrift. Wir fuhren über die N2 Richtung Stellenbosch. Keine fünf Minuten dauerte es bis wir an den Townships vorbeikamen. Viele Leute liefen neben der Straße, manche versuchten auch zu Trampen. Der Shuttlefahrer, der aus Stellenbosch stammt, erzählte, dass er noch nie jemanden mitgenommen hat, weil es zu gefährlich sei. Nach einer guten halben Stunde endeten die Townships und es folgten Weiden mit Zebras,Büffel, Kühen und Pferden. Faszinierend waren auch die Palmen neben den großen Vineyards. Eine wunderschöne Landschaft. Wir fuhren auch an Filmsets vorbei. Südafrika ist ein verhältnismäßig billiges Land für die Filmindustrie.
Im Studentenwohnheim angekommen, war ich etwas schockiert von den enormen Sicherheitsvorkehrungen. Alles verriegelt, Zäune und Securitypersonal. Daran muss man sich auch erst mal gewöhnen, sich nicht eingeschlossen zu fühlen.Nachdem ich ein paar von Luzies Freunden kennengelernt hatte, legte ich mich noch mal kurz hin. Danach gingen wir in ein japanischen Restaurant -Sushi essen-. Wir unterhielten uns unter anderem über die politische Situation in Südafrika. 

Der Präsident Jacob Zuma stammt selbst aus armen Verhältnissen und hat erst im Gefangenschaft Lesen & Schreiben gelernt. Die Südafrikaner, mit denen wir essen waren, erklärten uns, dass durch seine eigene Geschichte 60% der Bevölkerung hinter ihm stehen..Obwohl man auch viel Schlechtes von ihm hört. In unserem Gespräch kamen wir auch auf die hohe HIV bzw. Aids Rate in diesem Land. Selbst der Präsident ist infiziert und erkennt den ernst der Lage nicht. Viele Leute denken, dass Kondome eine Erfindung der Weißen ist und dafür geschaffen wurden um Rassen auszurotten. Einige denken, dass wenn man mit einer Jungfrau Geschlechtsverkehr hat von der Seuche geheilt wird. Die Mutter von einem der Südafrikaner arbeitet in ärmeren Gegenden und versucht die Leute aufzuklären. Er erzählte uns, dass sie den Frauen anhand eines Besens zeigte wie man Kondome benutzt. Einige Monate später kontaktierte sie eine von den Frauen und meinte, dass sie schwanger sei obwohl sie das genauso gemacht hat wie sie es gezeigt bekommen hatten. Als die Mutter von unserem Freund diese Frau in ihrem Haus besuchte, löste sich das Rätsel. Die Frau hatte ein Kondom über ihren Besen gestülpt. So fremd ist dieses Thema für viele Leute in Südafrika.
Es war ein sehr interessantes und beeindruckendes Gespräch. Ich freue mich auf eine spannende und erlebnissreiche Zeit! Morgen geht es erst einmal mit in die Uni.
Academia- Studentenwohnheim


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