Mittwoch, 3. September 2014

Gretas Blog: Kapstadt See Saw Do


Montags kam ich in Kapstadt an und checkte in der Amber Tree Lodge ein. Ein nettes Backpackers mit Blick auf den Tafelberg. Ich traf mich mit der Organisation See Saw Do. Deren Ziel ist es Schulen in ärmeren Vierteln wieder aufzubauen und eine besser Lernatmosphäre zu schaffen. Jeremy und Xanele sind die Gründer. Beide haben in Stellenbosch „visual & fine arts“ studiert. Wir haben uns auf anhieb gut verstanden und somit konnte ich die nächsten zehn Tage mit denen zusammen arbeiten.

Dienstag
Ich wollte noch ein bisschen von Kapstadt mir ansehen, bevor ich in den Townships arbeitete. In der Früh ging ich in die South African National Art Gallery. Ein bunter Mix von Gemälden, Installationen und Fotografien.(Albrecht Dürer und daneben Tom Wesselmann) Danach traf ich mich mit einer Bekannten aus München, die seit acht Monaten in Kapstadt Fotografie studiert. Sie zeigte mir ein bisschen die Stadt und dann fuhren wir zu ihrer Universität.

seit 2Monaten ausser Betrieb und wir durften uns ein wenig umschauen

Wir machten zusammen eine Produktfotografie, die sie als Aufgabe gestellt bekommen hatte. Es war interessant in einem professionellen Fotostudio zu arbeiten. Wir hatten viel Spaß und lachten viel über unser Ideen. Abends war ich mit anderen Backpackern Sushi essen und unser Taxifahrer zeigte uns den schönsten Spot von Kapstadt in der Nacht. (Signal Hill) 



Mittwoch
Morgens holte mich Jayden, der Cousin von Jeremy ab und wir fuhren zuerst zu einer fertiggestellten Schule um ein paar Stühle und Tische abzuholen. Da am nächsten Abend eine Benefiz Veranstaltung statt fand, bei der See Saw Do einen gewissen Anteil der Spenden bekommen sollte. Die Veranstaltung hieß „1000 Drawings for Cape Town.“ Ganz unterschiedliche Bilder wurden in einer riesigen Halle aufgehängt, von Schulkindern, Besuchern und auch Künstlern. Beim Eingang bekam jeder ein Blatt Papier und einen Stift. Man musste 100 Rand Eintritt zahlen und durfte sich dann ein Bild aussuchen und mit nach Hause nehmen. Wir versuchten den Stand so schön wie möglich zu machen und halfen dann noch anderen. Abends kam ein Fotograf von der Cape Times vorbei und fragte uns, ob wir für ihn posieren könnten.Am nächsten Morgen war ich dann in der Zeitung! 

Donnerstag
Bevor wir in die Townships fuhren, musste n wir noch einige Vorbereitungen treffen. Bei jedem Projekt ist alles durchgeplant. Man schaut sich die Räumlichkeiten an, ob die Wände feucht sind usw. Dannach erstellen Jeremy und Xanele ein Portfolio. Sie schauen sich die verschiedenen Unterrichtsthemen an und versuchen, dann ein abgestimmtes Designs zu entwerfen. Das Portfolio stellen sie größeren Unternehmen vor und versuchen so Partner bzw. Spenden einzunehmen.
Freitgas sah der Tag nicht viel anders aus und wir kauften Farbe ein und breiteten uns auf den Arbeitstag in Gugulethu vor. 

Samstag
Durch einigie Komplikationen konnten wir noch nicht zum Projekt fahren und ich hatte einen Tag frei. Ich schloß mich drei anderen Deutschen an und wir gingen auf einen Markt und genießten die Sonne und den Strand in Camps Bay. 

Sonntag
Endlich ging es los! Früh morgens wurde ich abgeholt und wir fuhren zum Projekt. Wir waren in einer ärmeren Gegend von den Townships. Europa hieß unser Viertel (neben dem Viertel Barcelona). Als wir bei dem Ajuga's ECD Campus ankamen, erwarteten uns schon andere tatkräftige Helfer, die dort wohnten. „Shacks“ also Blechhütten werden in Südafrika vom Staat als „nonpermant residence“angesehen, d.h. man darf dort keine richtigen Gebäude bauen. Die Grundschule waren somit Container. Die meisten Leute,die ich von dort kennenlernte,lebten seit ihrer Geburt in dem Township. 


Die Außenwände der Container waren zu glatt, dass die Farbe dort langfristig halten konnte. Wir trugen eine Grundierung auf und besprachen den weiteren Plan. Mama Martha, die Direktorin von bereits drei weiteren Schulen in dem Township, ist eine wahnsinnig herzliche Person. Zum Mittagessen bekam ich typisches Essen und alle brachten mir neue Sachen, die ich probieren sollte.
Die Schafsköpfe, die in den Townships zu besonderen Festlichkeiten gegessen werden, nennt man „Smileys“. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht traute einen zu essen. Ich muss sagen, dass ich mich mit den Leuten wohlfühlte und man respektiert wurde. Jeder stellte Fragen und einige wollte ein paar Worte Deutsch lernen. Es wurde viel gelacht und die Lautstärke war ungewohnt laut. An den Geruch von meiner Umgebung konnte ich mich noch nicht gewöhnen. Es war ein heißer Tag und um drei beschlossen wir den ersten Arbeitstag zu beenden.

Montag
Aufgrund eines Streiks, bei dem sieben Busse abgebrannt wurden und ein Taxifahrer ums Leben kam, entschieden wir uns nicht rauszufahren. Es war zu gefährlich. Die anderen zeigten mir die schönen Strände von Kapstadt und wir aßen guten Fisch und Muscheln am Strand. 

Dienstag
Der Streik, der am Vortag war hing immer noch in der Luft. Man konnte nicht genau sagen, was der ausschlaggebende Grund war. Die Zeitungen meinten, dass die Taxifahrer unzufrieden bzw Angst um ihrer Jobs haben, da die öffentlichen Verkehrsmittel immer weiter ausgebaut werden. Andere meinten, dass es politische Gründe hatte. Wir wollten nichts riskieren, da alles ganz in der Nähe unseres Projekt stattgefunden hatte. Ich machte mir noch einmal einen gemütlichen Tag am Strand.

Bob, der Kater von Jeremy und Xanele
Mittwoch
Es war wieder soweit. Voller Tatendrang kamen wir bei Mama Martha an. Ich hatte mir eine Einwegkamera gekauft, da ich lieber nicht mit meinem richtigen Fotoapparat dort Fotos machen wollte. Es waren noch drei weitere Frauen dabei um uns zu helfen. Wir waren knapp 30 Leute und waren alle mit Pinseln und Farbe ausgestattet. Xanele markierte die Außenlinien der Designs und wir mussten sie ausfüllen. 






Ich war zuständig für alle Sonnen. In der Mittagspause führte mich Mama Martha durch das Viertel und zeigte mir eine ihrer andern Schulen. Es war eine Grundschule mit ca. 80 Kindern in drei Räumen. Einige Mütter waren die Lehrer, bzw. kochten und kümmerten sich um die Kinder. Als wir dort ankamen schliefen alle in einem riesigen Bettenlager. Nicht alle Kinder kommen jeden Tag. Die Anzahl variiert von Tag zu Tag. Die meisten waren zwischen drei und zehn Jahre alt. 


Als wir zurück zum Projekt kamen, wartete auf mich ein „African Salad“, der sah aus wie Milchreis aber hat nach Fleisch geschmeckt. Nicht mein Fall!


Aber jeder musste lachen, als er mein Gesichtausdruck sah. Wir arbeiteten den ganzen Tag bis fünf Uhr abends. Als Abschiedsgeschenk bekam ich ein T-Shirt und wurde von jedem (ca 40 Leuten) fest umarmt. Ich hatte eine wirklich gute Zeit und habe mit sehr netten Menschen zusammengearbeitet. 

Mama Martha & ich

Abends kam ich in Stellenbosch an und hatte einen kleinen Kulturshock. Academia mit all den Sicherheitsvorkehrungen und jungen Studenten, die gerne feiern und das „amerikanische Collegeleben“ genießen... Wir hatten einen schönen Abend jeder freute sich, da die Klausurenzeit vorbei war.

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